80% weniger Falschparker in drei Tagen – Resümee der bundesweiten Aktionswoche #FreieWege
Von Halle Verkehrt angestoßen, haben der VCD Bundesverband und wir als Initiative Clevere Städte zur bundesweiten Falschparker-Aktionswoche vom 28. Mai bis zum 3. Juni 2018 aufgerufen. Mehr als zehn Städte haben sich beteiligt, das Thema war groß in den Medien.
Die Resonanz: In den Medien durchweg die Botschaft, dass das egoistische Falschparken ein Problem für alle und eine Gefahr für die ungeschützten Verkehrsteilnehmer ist. Dass Falschparken das Klima auf den Straßen aggressiv macht und beiträgt, dass die Verkehrsregeln von allen zunehmend weniger ernst genommen werden. Die Erhöhung der Bussgelder auf EU-Niveau von 100 Euro wurde als Forderung ebenfalls unterstützt. Nur Stimmen aus dem politischen Raum dazu gab es noch wenig. Anbei die gemeinsame Pressemeldung des ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD e.V. und uns als Initiative Clevere Städte.
Ein besonderes Highlight waren die Latte-Macchiato-Spaziergänge in Berlin auf der Oranienstraße. Wo sonst morgens rechts und links alle Ladezonen durch Falschparker zugeparkt sind, waren hier nach dem dritten Tag 80% weniger Falschparker vorzufinden. Der Trick: Die Nutzung eines Fake-Knöllchens, nachgebaut im Original-Stil der Berliner Knöllchen: Der falschparkende Leser erfährt, dass sein Auto auf dem Internet-Pranger Wegeheld und DasMussWeg gerade berühmt wird, wir jeden Tag wieder da sind und die Bußgeldbescheide im Nachgang in den Briefkasten flattern werden.
Der Knaller ist jedoch, dass sich nun die Polizei, die Senatsverwaltung für Inneres und die Ordnungsämter genötigt sehen, selber ihren Job zu machen: Vom 4.6. - 8.6.2018 startet nun die #FreieWege-Aktion von denjenigen, die wir mit Steuergeldern dafür bezahlen: Gemeinsame Verkehrsaktion gegen verkehrswidriges Halten und Parken.
In vielen Städten gab es viele coole Aktionen, hier eine Übersicht auch über die Ideen, die über die bisherige Deutschland- und weltweite Übersicht hinaus gehen:
Mit gelber Kreide die fünf Meter Parkverbote an Kreuzungsbereichen auf Asphalt und Auto markiert (FreieWegeKöln).
PopUp-Not-Radwege eingerichtet in Osnabrück und Berlin und Köln
Botschaften auf die Straße rund um Lieferfahrzeuge mit gelber Farbe in Köln markiert.
Plakate bei Einzelhändlern in Berlin in der Oranienstraße aufhängen lassen.
Aufgeklebte Schuhe als Poller-Ersatz gegen Falschparker in Köln.
Gelbe Karten und Luftballons für die Windschutzscheiben in Berlin und in Stuttgart
Kombinierter Einsatz Fake-Knöllchen ( .ppt / .pdf) und Wegeheld-Falschparker-App und –Pranger, die Resultate