Gründung der KlimaUnion e.V.

Im Herbst 2020 waren die Umfragen zur nächsten Bundestagswahl noch sehr klar: Schwarz-Grün mit besten Chancen. Was lag also näher, als in die CDU einzutreten und die Partei dafür zu gewinnen, mit bester Paris-konformer Politik Wahlen zu gewinnen und so für eine potenzielle Koalition zwischen CDU und Grünen eine Maximum an Klimapolitik zu ermöglichen?

Kurz vor Weihnachten beschlossen Bianca Praetorius und ich, dieses Vorhaben zu starten. Im Januar reichten wir unseren Antrag bei JoinPolitics ein, der als potenzielle Satire leider abgelehnt wurde. Unsere Petition "Klimawohlstand" dagegen erreichte den Parteivorsitzenden, bevor wir überhaupt gegründet haben. Nach einem Clubhause-Talk "Können Konservative Klimaschutz" ging alles ganz schnell: Philipp Schröder, Wiebke Winter, Kim Thy Tong, Felix Rodenjohann und Frank Anton waren mit an Bord, am Earth Day 27. März 2021 wurde mit diesem Gründer- und Vorstandsteam und mir als Vorsitzendem die KlimaUnion als eingetragener Verein gegründet.

Die Presseresonanz war überragend, alle wichtigen Zeitungen haben berichtet. Im Mai konnten wir mit den Energie-Dialogen mit Herrn Merz und Herrn Heilmann die Basis für unserer Argumentationshilfe "Die Jahre, auf die es ankommt" legen sowie für den Turbo der Erneuerbaren, den Armin Laschet Ende August verkündete. Kurz vor der Wahl war damit die Mission erfüllt: Die CDU war in der Energiepolitik in guter Gesellschaft mit Grünen, SPD und FDP. Ein Highlight, nichteinmal 12 Monate nach dem ersten Gedanken zur Gründung, ist die Positionierung aller drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz für das 4-Gigatonnen-Restbudget - damit ist CDU die einzige Partei, deren Vorsitzender zu einem Restbudget steht, dass dem Urteil des Bundesverfassungsgericht entspricht.

Inzwischen hat die KlimaUnion knapp 1.000 Mitglieder und 20 Regionalgruppen und wird Schritt für Schritt die CDU und CSU unterstützen, mit Paris-konformer Politik wieder Wahlen zu gewinnen. Häufig gelingen wesentlich klimapolitisch bessere Landtagswahlprogramme und anschließende Koalitionsverträge. Seit einiger Zeit ist mit der "Ziemlich-Besten-Freunde"-Strategie beschlossen worden, nicht mehr öffentlich zu kritisieren – eine Fehler, wie ich meine, denn als gelegentliche Korrektur beim Überschreiten von Grenzen gehört diese zu der politischen Klaviatur. Vielleicht gelingt aber auch diese Strategie, es wäre zu hoffen.

2023 im Sommer habe ich nicht mehr für den Vorstand kandidiert, begleite die KlimaUnion aber weiterhin freundschaftlich als Sparringspartner und habe letztes Jahr mit ihr die Ost-Tour durch 20 ostdeutsche CDU-Landkreise organisiert.