Die 1-Euro-Petition: Für einen Euro pro Tag Bus und Bahn fahren

Berlin, 15. Feb. 2018: Die Initiative Clevere Städte hat heute eine bundesweite Petition gestartet: Die Bundesbürger sollen ab dem 1.1.2019 für einen Euro pro Tag Bus und Bahn fahren können. Die Bundesregierung soll zur Finanzierung 8 Mrd. Euro Diesel-Subventionen umwidmen. So sollen mehr Menschen ihren Diesel-Pkw stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen. Die Petition entwickelt damit den Vorstoß der Bundesregierung für einen bundesweiten kostenlosen ÖPNV weiter in eine realisierbare Maßnahme gegen Fahrverbote und Klimaschutz.

“Für einen Euro pro Tag Bus und Bahn fahren - das ist ein klares Zeichen für saubere Luft, für eine wirksame Klimapolitik und für eine längst überfällige Verkehrswende auf Bundesebene”, sagt Heinrich Strößenreuther von der Initiative Clevere Städte, einer der beiden Initiatoren dieser 1-Euro-Petition.

Diese Petition ist die Weiterentwicklung des Vorschlages der Bundesumweltministerin Hendricks (SPD), des Bundesverkehrsministers Schmidt (CSU) und des Kanzleramtsminister Altmaier (CDU). Sie schlugen einen kostenlosen Nahverkehr in einigen Städten vor, um Fahrverbote zu vermeiden. Einige Verkehrsverbände lehnten diesen Vorschlag ab, da kurzfristig Fahrzeug- und Infrastruktur-Kapazitäten fehlten. Würden aber Jahreskarten für einen Euro pro Tag, also 365 Euro, wie in Wien, Vorarlberg und Hessen zu haben sein, würden mehr und mehr Menschen vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen, ohne zu plötzlichen Kapazitätsengpässen zu führen.

“Hendricks, Schmidt und Altmaier sollen jetzt zeigen, dass Politik in Zeiten von Politikverdrossenheit mehr als Sonntagsreden kann: Klimapolitisch sind unsere Forderungen ein pragmatischer Einstieg in eine ernsthafte Verkehrswende”, fordert Boris Hekele, Mit-Initiator der 1-Euro-Petition.

Tatsächlich würden dieses Ticket zu einer Halbierung der derzeitigen Preise für Jahreskarten führen. Die Finanzierung dieser 365-Euro-Jahreskarten soll durch den Bund erfolgen, der im Gegenzug die acht Milliarden Euro Diesel-Subventionen streichen soll.

“Umweltfreundliches Mobilitätsverhalten muss honoriert werden, umweltschädliches darf nicht weiter subventioniert werden”, fordert Strößenreuther, der als Verkehrsexperte auch Unternehmen des öffentlichen Verkehr berät.

Tatsächlich würde dieser politische Coup nichts kosten. Die Finanzierung dieser 1-Euro-Tickets wird günstiger sein als die derzeitigen Diesel-Subventionen von 8 Mrd. Euro. Selbst der Vorstandsvorsitzende von VW, Matthias Müller, fordert den Abbau der umweltschädlichen Dieselsubventionen. "Dem Schließen wir uns an und sagen lieber für einen Euro pro Tag Bus und Bahn als für acht Milliarden Euro weiter Fahrverbote riskieren."

Den Link zu dieser 1-Euro-Petition finden Sie unter https://www.change.org/1-euro-petition

Unter dem Hashtag #1EuroPetition wird auf Twitter diskutiert.

Das Kampagnen-Foto-Foto kann frei verwendet werden.

Weitere Quellen:

Vorschlag der Bundesregierung zum Gratis-ÖPNV in einigen Städten: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/stickoxide-bundesregierung-erwaegt-kostenlosen-oeffentlichen-nahverkehr-a-1193251.html

Verdopplung der Jahreskarten-Nutzung in Wien nach Einführung des 365-Euro-Jahrestickets: https://twitter.com/VCOE_AT/status/946644486456791041

Derzeitige Ticket-Einnahmen aller ÖPNV-Unternehmen in Deutschland von 12,8 Mrd. Euro: https://www.vdv.de/statistik-personenverkehr.aspx

Forderung von VW-Chef Müller, die Dieselsubventionen zu streichen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/subventionen-fuer-diesel-das-steckt-hinter-den-forderungen-von-vw-chef-mueller-a-1182815.html

365-Euro-Ticket in Hessen: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/ob-wahl-in-frankfurt/365-euro-ticket-und-nulltarif-im-nahverkehr-in-frankfurt-15447695.html

365-Euro-Ticket in Wien und Vorarlberg: http://noe.orf.at/news/stories/2874168/

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